jok's Galerie
Die Bilder, die ich gemacht habe und besonders interessant bzw. lustig finde.
(vom 09.02.2010)
(1) Bleistiftfall
(2) Lunch Baikin goo!
(3) Buil ?
Autounfall? Herzanfall? Gedächtnisausfall? Nee, Bleistiftfall !
Das ist ein Schreibmäppchen (oder Federmäppchen), das in China produziert und nach Japan importiert wurde. Zuerst wusste ich nicht, was das Wort „Bleistiftfall“ heißt.
Plötzlich fällt mir was ein:
Ja, PENCIL(=Bleistift) + CASE(=Fall)!
pencil case!
Bleistifte können normalerweise nicht fallen wie Blätter, Sternschnuppen oder Bomben. Aber vielleicht doch in China?
Nun aber Vorsicht! Es könnte sein, dass es jetzt auch in Japan eine unbstimmte Menge von „Bleistiftfällen“ gibt. Vergiss nicht, einen Regenschirm mitzunehmen, auch wenn das Wetter schön ist.
Sollten gespitzte Bleistifte vom Himmel fallen wie Regentropfen oder Hagel, wäre es sicher ziemlich gefährlich.
Lunch Baikin goo!
Seit zehn Jahren gibt es in Tsukuba viele indische Restaurants. Aber diese Reklametafel ist absonderlich, bizarr und skurril, wenn man versteht, was „Baikin“ auf Japanisch heißt: Krankheitskeime. „goo(')“ ist eine umggangssprachlich gekürzte Form von „good“ im Englischen. Wörtlich übersetzt heißt das also „Die Keime im Mittagessen (sind) gut!“
In Japan nennt man „lunch buffet“ Baikingu (auf Deutsch: Wikinger). Wann und warum nannten Japaner eigentlich so, weiß
ich nicht.
Meine Spekulation:
smörgåsbord
kommt aus Schweden und Wikinger waren hauptsächlich in Dänemark. Irgendwann verwechselten Japaner wohl Schweden mit
Dänemark.
Bemerkenswert ist das Zeichen am Ende. In der Tat ist das nicht ein Ausrufezeichen. Das sieht eher wie ein Yen-Zeichen (¥) aus (Yen ist Währungseinheit in Japan). Genauer gesehen ist da ein Querstrich wenig. Damit ist eine neue Lesart entstanden: „Die Keime im Mittagessen (sind) 900 Yen.“
Leider ist dieser irrwitzige Schild schon im Herbst 2009 verschwunden.
Buil ?
Manche Japaner leiden unter Minderwertigkeitsgefühl, wenn es um englische Kenntnisse geht.
Manche sind aber auf ihre Kompetenz stolz und äußern, was sie für richtig halten,
obwohl das Geäußerte falsch ist.
Was man im linken Bild sieht, ist der Eingang eines Neubaus und dessen Schild. Darauf steht „KATSURABUIL“. Gemeint damit ist der Name des Gebäudes: genauer, KATSURA ist ein Familienname, der in Japan zu finden ist, und BUIL“ ist eine sehr ausgefallene Abkürzung für „buildung“.
Auf Japanisch ist die Abkürzung, die aus zwei Moren besteht, sehr beliebt (Die Mora ist die kleinste metrische Zeiteinheit im Verstakt. DUDEN), z. B. „cho-ko“ für chokorēto (dt. Schokolade), „ze-mi“ für zemināru (dt. Seminar), „deji-kame“ für dejitaru kamera (dt. Digitalkamera), „shi-dai“ für shiritsu daigaku (dt. private Universität), „tsū-han“ für tsuushin hanbai (dt. Versandgeschäft), usw.
Auf gleiche Weise sagt man für birudingu (, das aus dem englischen building stammt,) „bi-ru“. Weil es, genau genommen, keinen r-Laut im Japanischen gibt, klingt das Wort eher wie „bill“ im Englischen.
Der Gründer dieses Gebäudes könnte Herr Katsura heißen und wollte das Neubau nach seinem Familiennamen benennen, d.h. „Katsura Buildung“. So ist der Gebäudename fast entstanden, Katsura Buil. Noch übrig geblieben ist ein zentralisiertes Pünktchen (•) zwischen den zwei Wörtern. Wie der Gründer auf die „Bullet“-Idee gekommen ist, ist noch ein streitiger Punkt.
Handelt es sich um ein englisches Wort, habe ich, jedesmal wenn ich mir die Wortfetzen ansehe,
den Eindruck, dass das zweite Wort nicht build(ing),
sondern bull (dt. Bulle) und muss ich grinsen.